Konzept

In unserem Kindergarten haben Kinder ein Recht auf Verständnis, Sicherheit und freie Entfaltung. Daraus ergeben sich sowohl Aufgaben für ErzieherInnen, als auch für die Eltern. Nur gemeinsam kann die pädagogische Arbeit erfolgreich sein und einen wichtigen Baustein für diese Zusammenarbeit bildet die Konzeption.

Bild vom Kind
Das Kind ist von Geburt an aktiver Mitgestalter seiner Entwicklung und seiner Persönlichkeit. Durch selbstständiges Handeln lernt es spielerisch die Welt kennen und eignet sich sein Wissen an. Im Mittelpunkt unserer Arbeit steht das Kind. Unsere Aufgabe ist es, für das Kind eine möglichst vertrauensvolle Atmosphäre zu schaffen, in der es bestmöglich gefördert, gefordert und unterstützt werden kann. Wir greifen die einzelnen Fähigkeiten auf und knüpfen daran mit verschiedenen Angeboten an. Die verschiedenen Entwicklungsstufen jedes Kindes werden von uns wahrgenommen und berücksichtigt und dementsprechend individuell gefördert.

Rolle der ErzieherInnen
Der Erziehungsstil ist demokratisch, d.h. wir gehen partnerschaftlich mit den Kindern um und nehmen sie als eigenständige Persönlichkeiten ernst. Wir gehen auf die besonderen Bedürfnisse der Altersgruppen ein und schaffen entsprechende Bedingungen und Erfahrungsräume.
Es ist uns wichtig, dass Regeln und Absprachen, die wir zum großen Teil gemeinsam mit den Kindern aufgestellt haben und die als verbindlich anerkannt wurden, eingehalten werden.
Wir setzen auf positive Bewertung und Anerkennung. Wir wollen den Kindern verlässliche und vertrauensvolle Bezugspersonen sein und die Kinder unterstützen, wenn es notwendig ist.
Unser Fokus liegt darauf, die Kinder zu eigenständigen und selbstbewussten Personen zu erziehen, indem wir ihnen die Möglichkeit geben, sich ihre Spielpartner selbst auszusuchen oder sie dazu ermutigen, Konfliktsituationen oder Probleme selbst zu lösen. Wir bieten ihnen unsere Hilfe an und geben bei Bedarf Impulse in verschiedenen Situationen.

Bildungsbereiche
Das Spiel ist unsere Methode der Wahl. ErzieherInnen, Ausstattung und Aktivitäten geben den Kindern Raum, sich kreativ zu entfalten und spielerisch sich selbst und ihre Umwelt ohne Leistungsdruck zu erfahren.

Gesundheit
Ganz nach dem Motto: „Es gibt kein schlechtes Wetter, nur schlechte Kleidung“ versuchen wir täglich Zeit im Freien zu verbringen.
Wir legen großen Wert auf eine abwechslungsreiche und gesunde Ernährung. Frühstücks- und Nachmittagssnack werden täglich frisch und teilweise aus Bio-Produkten in der Kita zubereitet. Das Mittagessen wird von einem Caterer geliefert.

Soziales und kulturelles Leben
Wir besprechen Regeln des Umgangs miteinander, übernehmen Verantwortung für das Wohl des Anderen, fördern Empathie und Einigungsbereitschaft und intervenieren bei Ungerechtigkeit. Zudem zeigen wir Wege der Kooperation auf und animieren die Kinder zum gemeinsamen Spiel.
Wir ermutigen unsere Kinder, offen und vorurteilsfrei auf einander zuzugehen, Freundschaften zu schließen und Emotionen zuzulassen. Wir bieten den Kindern eine offene Atmosphäre, in der Platz ist, eigene Gefühle zuzulassen und helfen ihnen dabei mit diesen umzugehen.
Wir feiern folgende Feste: Fasching, Ostern, Sommerfest, St. Martinstag, Nikolaus, Weihnachten und thematisieren diese.

Kommunikation
Der Kitaalltag ist von Sprache durchzogen. Wir kommentieren ganz selbstverständlich sowohl alltägliche Handlungsabläufe als auch Bilderbücher. Es begleiten uns Lieder, Reime, Finger- und Krabbelspiele.
Die Kinder werden als gleichwertige Gesprächspartner gesehen. Wir nehmen uns Zeit mit ihnen in den Dialog zu treten und hinterfragen ihre Aktivitäten. Durch aktives Zuhören motivieren wir sie zum weiteren Erzählen, wir stellen Fragen, die nach Antworten verlangen.

Kunst
Das bildnerische Gestalten fördert die intensive Wahrnehmung, die Phantasie und die Kreativität. Der Umgang mit unterschiedlichsten Materialien wie z.B. Farben, Wasser, Papier, Draht, Kleister, Sand, Holz, Knete usw. lädt zum Experimentieren ein. Wir basteln, gestalten, malen und bauen und lernen dabei verschiedene Techniken der Materialbenutzung kennen. In den Gruppenräumen sind unterschiedlichste Materialien zur bildnerischen Gestaltung für die Kinder frei zugänglich. Die Kinder lernen voneinander, werden selbstbewusster und regen sich gegenseitig an. Die Kinder erforschen dabei ihre Sinne, entwickeln Kreativität und schulen ihre Feinmotorik.

Mathematik
Schon in den ersten Lebensjahren entwickeln Kinder mathematische Denkweisen. Sie sammeln erste Erfahrungen mit Zahlen, geometrischen Formen, Mengen, Gewicht, Größen und Zeit. Die Mathematik begleitet uns durch den ganzen Tag. Kinder lernen im Spiel Strukturen und Ordnung zu erkennen. Sie sammeln Steine, Stöcke und andere Gegenstände in der Natur und ordnen diese nach Größen, Gewicht und Formen. Sie versuchen herauszufinden welche Steckform in welche Lücke passt. Die Zahlwortreihe lernt man in Bewegung: Wie viele Schritte sind es wohl vom Gruppenraum zum Bad? Das Abzählen der Kinder und auch das Verteilen und Teilen z.B. der Spielsachen oder Lebensmittel tragen zur mathematischen Früherziehung bei.

Natur – Umwelt – Technik
Kinder sind Forscher. Sie erforschen immer aufs Neue ihre Umwelt. Sie sind ein Teil von ihr und wollen ihr auf den Grund gehen. Sie wollen wissen, warum die Dinge so sind wie sie sind, erkunden mit allen Sinnen und machen so erste naturwissenschaftliche Erfahrungen.
Durch das Experimentieren mit Wasser, Erde und Luft, lernen Kinder einfache Ursache- und Wirkungszusammenhänge und entwickeln ein Grundverständnis dafür. Wenn wir zum Beispiel kräftig pusten, wird das Essen kalt. Mischen wir Sand mit Wasser, wird er ganz matschig und formbar. Auf unseren Spaziergängen untersuchen wir Steine, Blätter, Käfer und Spinnen in ihren natürlichen Umgebungen.

Beobachtung und Dokumentation
Ein wichtiges Beobachtungs- und Dokumentationsmedium ist das Sprachlerntagebuch. Mit dem Eintritt in die Kita erhält jedes Kind eines dieser Bücher. Es begleitet es bis zum Schuleintritt.
Die Kinder haben jederzeit Zugriff auf ihre Tagebücher und können daran „arbeiten“, indem sie beispielsweise Fotos von zu Hause mitbringen und diese einkleben (z.B. zum Thema: „Hier wohne ich“). Auch haben sie die Möglichkeit Bilder zu malen (z.B. zum Thema: „Das ist meine Familie“).
Weiterhin führen wir mit den Kindern die Bildungsinterviews durch. In diesen haben die Kinder die Gelegenheit von sich und ihren Interessen zu erzählen. All diese Methoden dienen als Sprechanlässe für die Kinder und unsere Aufgabe besteht dabei darin den genauen Wortlaut der Kinder aufzuschreiben. Anhand dessen können wir genau sehen, in welchen sprachlichen Bereichen das Kind sich bereits gut entwickelt hat und wo noch Schwierigkeiten bestehen.

Gestalten von Übergängen
Eingewöhnung in die Kita
Um den Kindern einen gelungenen Start in die Kitazeit zu ermöglichen, arbeiten wir nach dem Berliner Eingewöhnungsmodell. Dieses sieht durchschnittlich eine dreiwöchige Eingewöhnungszeit vor. Allerdings geht jedes Kind mit der neuen, ungewohnten Situation anders um und wir wollen jedem Kind die Zeit geben, die es benötigt, um sich an die neuen Räumlichkeiten, die anderen Kinder und an seine ErzieherInnen zu gewöhnen.
Das bedeutet, dass sich jede Eingewöhnung ganz individuell gestaltet und jeder Schritt mit den Eltern abgesprochen wird.

Übergang in die Schule
Am Ende der Kitazeit möchten wir den Übergang vom Kindergarten in die Schule sowohl für die Kinder als auch natürlich für die Eltern so leicht wie möglich gestalten.
Eltern informieren wir über wichtige Inhalte rund um das Thema Schuleintritt. Des Weiteren versuchen wir Partnerschaften zu den umliegenden Grundschulen aufzubauen, wodurch uns Besuche ermöglicht werden.
Einmal wöchentlich gibt es für die Vorschulkinder besondere, altersgemäße Angebote, die die Kinder gezielt in ihrer Schulfähigkeit fördern sollen.

Frühkindliche Teilhabe und Inklusion
Wir setzen uns für eine vorurteilsbewusste Bildung und Erziehung ein und positionieren uns klar gegen jede Form der Ausgrenzung und Diskriminierung. Das Kennenlernen fremder Kulturen, Länder und Religionen gehört dabei genauso dazu wie die Einbeziehung aller Kinder in Entscheidungen, die den Kitaalltag betreffen. Jedes Kind hat eine Stimme und jede Stimme ist es gleich wert, dass man ihr Beachtung schenkt. Unsere Türen sind den meisten Teil des Tages offen, damit sich die Kinder frei bewegen können. Spiele und Bücher befinden sich in offenen Regalen und sind den Kindern so frei zugänglich. Zudem soll bei uns jedes Kind all das selbst tun dürfen, was es bereits tun kann.
Der Morgenkreis eignet sich insbesondere als Ort der Partizipation, an dem Bedürfnisse und Befindlichkeiten ausgetauscht werden und der Tag gemeinsam mit den Kindern geplant und mit Spielen oder Liedern eingeleitet wird. Er bietet für uns die optimale Möglichkeit, Vorschläge für gemeinsame Aktivitäten zu diskutieren und zum Beispiel über das nächste Bastelangebot, den nächsten Ausflug oder den zu besuchenden Spielplatz abzustimmen. Er bietet aber auch die Gelegenheit, unsere Alltagskultur gemeinsam mit den Kindern zu reflektieren: Welche Regeln gibt es beim Essen/in der Mittagsruhe/beim Aufräumen/bei Ausflügen/im Spiel? Was ist gerecht, was ungerecht? Wie gehen wir miteinander um? Wie mit unserem Spielzeug/unseren Büchern?

Zusammenarbeit mit Eltern
Da es sich bei unserer Einrichtung um eine besonders kleine Kita handelt, ist die Zusammenarbeit mit den Eltern natürlich besonders intensiv.
Damit die Kinder bei und von uns bestmöglich gefordert und gefördert werden können, ist eine vertrauensvolle Beziehung und ein regelmäßiger Austausch mit den Eltern unumgänglich. Nur, wenn sich Kinder und Eltern in der Einrichtung gleichermaßen wohlfühlen, kann eine erfolgreiche Bildungs- und Erziehungspartnerschaft stattfinden.
Um diese Beziehung aufbauen zu können, vereinbaren wir mit Eltern vor der Aufnahme eines Kindes einzelne Termine für ein sogenanntes Erstgespräch. Bei diesem Erstgespräch haben sowohl die Eltern als auch die ErzieherInnen die Möglichkeit sich gegenseitig kennenzulernen, sich über das Kind auszutauschen und verschiedene Erwartungen, Wünsche und Fragen darzubringen.
Beim Abholen der Kinder finden täglich Tür- und Angelgespräche statt, in denen wir die Eltern über Geschehnisse des Tages informieren. Außerdem findet mindestens einmal im Jahr, bei Bedarf von Seiten der Eltern oder der ErzieherInnen auch öfter, mit jeder Familie ein Entwicklungsgespräch statt. In diesen besprechen die pädagogischen Fachkräfte mit den Eltern die Entwicklung der Kinder, tauschen sich über aktuelle Verhaltensweisen aus und verabreden sich, wie sie das Kind weiterhin unterstützen können.
Informative Aushänge und das Zuschaustellen von Arbeitsergebnissen in der Garderobe, im Flur und in den Gruppenräumen sollen den Eltern einen Einblick in die Arbeit in der Kita ermöglichen. Wir laden unsere Eltern dazu ein, sich regelmäßig aufmerksam in der Kita umzusehen und sich von ihren Kindern und den ErzieherInnen über bearbeitete Themen informieren zu lassen.
Auf den zweimal jährlich stattfindenden Elternabenden werden am Anfang eines Kitajahres Elternvertreter gewählt. Die Elternvertreter sind neben den ErzieherInnen die Ansprechpartner der gesamten Elternschaft. An sie können sich die Eltern wenden, wenn sie Probleme in der Kita haben oder Vorschläge und Ideen einbringen möchten.